Reisebericht | Indonesien

Yogyakarta Highlights

Juli 8, 2017
Yogyakarta

Die Insel Java ist eine der großen vier Inseln von Indonesien und hat neben der Hauptstadt Indonesiens, Jakarta, der nächst größeren Stadt Yogyakarta nur wenige nennenswerte Sehenswürdigkeiten, dachten wir. Nachdem unser erster Eindruck von Jakarta eher enttäuschend war, so hat uns im Laufe der Reise die Insel doch immer mehr fasziniert. Historisch und politisch betrachtet hat sich hier sehr viel bewegt. Uns hat vor allem die Landschaft fasziniert sowie die sehr freundlichen Leute. Dadurch, dass Java von vielen Reisenden ausgelassen wird, waren wir hier (außerhalb von Jakarta) eindeutig als europäische Touristen eine Seltenheit. Häufig wurden wir gefragt, ob Fotos von oder viel mehr mit uns gemacht werden können – obwohl ich weder blond noch Malte besonders groß ist. Häufig wurde mir auch von Frauen das Kompliment „beautiful“ entgegengebracht, was mir sehr geschmeichelt aber mich auch verwundert hat.

Yogyakarta Selfies
Yogyakarta Selfies

Die meisten Menschen waren sehr aufgeschlossen und freundlich uns gegenüber und die Landschaft einfach umwerfend. Von Jakarta sind wir mit dem Zug nach Yogyakarta gefahren. Aufgrund des Ramadan waren fast alle Züge ausgebucht und wir bekamen nach einem Gedrängel durch die Mengen am Bahnhof schließlich nur noch ein relativ teures Ticket für einen Premium Zug. Wir sehr gefroren, konnten aber wunderbar die an uns vorüberziehende Landschaft beobachten, die es sicherlich lohnt nochmal genauer und in Ruhe vielleicht mit dem Scooter zu durchfahren.

Yogyakarta Stadt

Die Stadt Yogyakarta, kurz häufig Joga abgekürzt, liegt etwa in der Mitte von Java an der südlichen Küste. Nach dem lauten Verkehr und der Hektik von Jakarta waren wir froh über etwas mehr Ruhe. In Yogyakarta sind uns kaum europäische Touristen begegnet, wir haben in einer ruhigeren Seitenstraße gewohnt und waren hauptsächlich mit dem Scooter unterwegs, raus in die Natur. Dabei haben wir zwei Tempel erkundet, waren wieder Studenten (um den Eintrittspreis zu drücken), haben den berühmte Kopi Luwak getrunken, die Luwak Katzen beim Schlafen gestört, sind auf einen noch aktiven Vulkan geklettert und haben die beste Pizza Asiens gegessen.

In der Stadt selbst gibt es wenig zu erkunden. Natürlich sind wir zum Palast, waren auf den Märkten und an den Ständen und haben uns eine Batik Galerie zeigen lassen. Wir wurden ständig auf der Straße angesprochen von selbst ernannten Künstlern, die uns ihre Werke zeigen wollten. Viele probierten es mit einigen Fetzen Deutsch oder Französisch, um uns in ein Gespräch zu verwickeln. Es gibt viele schöne Gemälde und Kunstwerke, aber darunter natürlich viele Fälscher und Drucke. Einen schönen Eindruck von der traditionellen Batik Kunst haben wir im Nationalmuseum in Jakarta bekommen.

Kopi Luwak

In der direkten Umgebung von Yogyakarta haben wir als weiteres Highlight den berühmten Kopi Luwak getrunken. Zufälligerweise hatten wir auf unserer Reise kurz vorher noch den Film „The Bucket List“ / „Das Beste kommt zum Schluss“ mit Jack Nicholson und Morgan Freeman angeschaut. In einer lustigen Szene, dieses wirklich sehenswerten, schönen, und traurigen Films geht es auch um den Kopi Luwak. Das Besondere an dem Kaffee; dass Luwak Katzen die Kaffeekirschen fressen und wieder ausscheiden. Diese Anekdote lässt die beiden Darsteller im Film herzlichst lachen und hat den Kaffee berühmt gemacht. Der Kaffee wird in Indonesien hergestellt und ist einer der teuersten Sorten der Welt. In mehreren Cafés und auf einigen Farmen kann man den Kaffee (Kaffee auf indonesisch bedeutet Kopi) testen.

Mit einer motorisierten Rikscha sind wir zu einer Farm gefahren und haben dort den berühmten Kaffee probiert. Wir haben auch einige Luwak Katzen gesehen, die aber hauptsächlich für Touristen dort waren, da sie eigentlich wild auf den Feldern leben. Dies hat uns erstmal bestürzt, weil die Katzen in Käfigen saßen. Alle sahen gepflegt aus und als würden sie gut behandelt. Als wir da waren, haben sie allerdings auch geschlafen, da es nachtaktive Tiere sind.

Essen in Yogyakarta

Die beste Pizza Asiens mit einem leckeren knusprigen Teig hatten wir in der „Nanamia Pizzeria“. Mittlerweile ist die Pizza in Yogyakarta bekannt und es gibt mehrere Restaurants. Das ursprüngliche Lokal im Norden der Stadt ist mittlerweile größer und mit bequemen Holzstühlen ausgestattet. Man kann jedoch noch über die alten Fotos erkennen, wie die Pizzeria in einer Garage gestartet ist. Die Pizzen sind besonders als Belohnung nach einem Besuch im Tempel, für den man früh aufgestanden ist, perfekt!

Nanamia Pizzeria Yogyakarta
Nanamia Pizzeria

Lecker gegessen haben wir auch im Bedhost Restaurant ganz um die Ecke von unserem Hostel und auch im ersten veganen Restaurant, dem Furniture Café.

Die Tempel Borobodur und Prambanan

Die bekanntesten Tempel und eigentlich auch der Hauptgrund für viele nach Yogyakarta zu kommen, sind der Borobodur und Prambanan. Borobodur ist einer der ältesten buddhistischen Tempelanlagen und besonders schön zum Sonnenaufgang. Prambanan ist die größte hinduistische Tempelanlage Indonesiens. Beide gehören zum UNESCO Weltkulturerbe.

Leider ist vermutlich aufgrund der Berühmtheit auch der Eintrittspreis sehr hoch! Während die Einheimischen 40.000 Rupiah (etwa 1,30€) bezahlen, wird von allen anderen fast das zehnfache verlangt: Für den Borobodur und Prambanan zahlt man jeweils 325.000 Rupiah, das Kombiticket kostet 520.000 Rupiah – Studenten und Kinder zahlen jeweils die Hälfte. Wenn man den Borobodur zum Sonnenaufgang erleben möchte zahlt man allein dafür 450.000 Rupiah, da man dann nur über einen separaten Eingang reingelassen wird. Wir wurden kurzer Hand wieder Studenten und haben die 325.000 IDR für beide zusammen bezahlt und können uns die Fotos vom Sonnenaufgang jetzt nur online ansehen 😉

5 Yogyakarta Highlights

Um noch ungestörter zu sein und die im Zug gesehene schöne Landschaft zu erkunden, waren wir die meiste Zeit außerhalb von Yogyakarta unterwegs. Gerne stellen wir Euch unsere 4 + 1 Highlights von Yogyakarta (sortiert nach Favoriten) vor:

  1. Mount Merapi
  2. Borobodur
  3. Prambanan
  4. Kopi Luwak

     +1. Beste Pizza

Der Aufstieg zum Mount Merapi war sicherlich das schönste Highlight, weshalb wir uns dazu entschlossen haben, dem Vulkan einen eigenen Artikel zu widmen 😉 Es ist ein 2.930 hoher, noch aktiver Schichtvulkan, dessen Besteigung wir sehr empfehlen können, jedoch vielleicht für den letzten Tag, um anschließend auszuruhen!

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