Manchmal sind es die kleinen Dinge, die einen Aufenthalt besonders machen. In Kampong Chhnang waren es ein kleiner Elefant aus Ton, eine Bootsfahrt auf dem Mekong und weiße Bettwäsche im Hotel. Hintergrund: Die Provinz ist bekannt für seine Töpferdörfer und die schwimmenden Dörfer. Beides haben wir natürlich erkundet und die Zeit in der kleinen Stadt genutzt, um nach mehreren kurzen Nächten (Dschungel, Mücken, …) ein wenig zu entspannen.
Der Name verwirrt vielleicht, uns hat er es jedenfalls… Denn nach Kampong Cham ging es nach Kampong Chhnang. Ähnlich ausgesprochen, beides nördlich von Phnom Penh, allerdings mit unterschiedlichen Highlights: Bambusbrücke in Kampong Cham, schwimmende Dörfer in Kampong Chhnang – nur zur Sicherheit 😉
Angekommen in der Provinzhauptstadt haben wir uns ein schönes Guesthouse gesucht, das im Reiseführer empfohlen wurde. Das Borint Hotel (wohl geklaut von Dorint?) ist ruhig gelegen neben der Polizeistation – jedenfalls eigentlich. Als wir da waren, dachten wir zunächst es wäre ein Schlachthof. Stattdessen wurden aber mehrere Kühe vorbereitet für ein Fest auf der Wache. Doch abgesehen von der temporären Musik nebenan ist es sehr ruhig gelegen. Es gibt einen kleinen Gang ähnlich einem Balkon, auf dem Stühle zum Verweilen einladen, laut Reiseführer leckeres Frühstück (wir haben uns auf dem Markt versorgt) und sie vermieten auch direkt Fahrräder. Nicht zu vergessen die weißen Bettlaken, ein Luxus jedenfalls für uns, nachdem wir einige Tage im Dschungel, anschließend im Dorm und dann im nicht klimatisierten Hotel verbracht hatten. Ja, auch Backpacker dürfen sich mal was gönnen – für 8 $ die Nacht 😉
Natürlich haben wir uns nicht die schwimmenden Dörfer entgehen lassen. Generell ist es so, dass in der Regenzeit das Wasser um 3-4 Meter steigt. Da die Stadt sehr nah am Wasser liegt, sind viele Häuser auf Stelzen gebaut, damit sie nicht nass werden. Da ein Großteil vom Fischfang lebt, gibt es zwei schwimmende Dörfer, bei denen die Häuser auf Bambus im Wasser treiben. Einige haben ein kleinen Rundlauf für die Kinder zum spielen, andere sehr wenige sogar eine extra Plattform, viele aber auch nur ein kleines Haus oder gar ein Boot, auf dem sie mit mehreren Personen leben. Darauf befindet sich das Nötigste, was sie zum Leben brauchen – plus ein Fernseher (bei den reicheren häufig chinesischen Familien gesehen).
Am zweiten Tag sind wir per Rad los, und zwar ins 3 km entfernte Töpferdorf „Ondong Rossey“. Die Strecke war sehr schön, gesäumt von Mangobäumen, mit weiten Reisfelder, auf denen große Palmen standen und dazwischen die Kühe grasten. Das Dorf an sich war ziemlich klein, getöpfert wurde gerade nicht, aber einige Verkaufsstände hatten geöffnet. Uns hat es vermutlich gerade deshalb gefallen, weil wir abseits von den Touristenpfaden die Umgebung erkundet haben.
Schließlich haben vier große Brennöfen in der Dorfmitte entdeckt, sowie Werkstätten, in denen gearbeitet wurde. In einer kleinen Fabrik am Dorfrand entdeckten wir einen wirklich süßen kleinen Elefanten aus Ton. Er wäre die perfekte Spardose auf unserer Fensterbank für unseren nächsten Trip gewesen. Aber wer mit dem Rucksack unterwegs ist kennt das, da muss man auf jedes Kilo achten. Außerdem haben wir immer wieder feststellen müssen wie wenig man eigentlich braucht. Daher ist unser neues Motto „Collect Moments not Things“. Das heißt der kleine Elefant musste leider dort bleiben – aber wir haben ein schönes Foto gemacht.
Auf dem Rückweg haben wir einen hübschen Tempel am Berghang nördlich des Dorfes gefunden und uns im Wind oben etwas von der Hitze erholt. Und auch sonst haben wir den Tag ruhig ausklingen lassen. Auf dem lokalen Markt in der Innenstadt haben wir einige leckere Kleinigkeiten zum Abendessen gefunden. Die grünen Mangos mit süß-scharfem Dip sind sehr zu empfehlen. Next Stop Phnom Penh, jetzt freuen wir uns auf ein bisschen Großstadtfeeling.