Reisebericht | Laos

Pakse und das Bolaven Plateau

März 22, 2017
Kaffeefarm, Bolaven Plateau

Die Stadt Pakse (auch Pakxe geschrieben oder aus dem französischen mit Akzent Paksé oder Pakxé) ist für die meisten ein Zwischenstopp auf der Reise vom Norden in den Süden von Laos. Denn obgleich es die drittgrößte Stadt von Laos ist, gibt es vor Ort selbst wenig zu sehen. Bestimmt ist der Ort von Anbietern für Scooter, Hostels sowie laotischen und hauptsächlich französischen Angeboten für Essen etc.   

Scooter fahren auf dem Bolaven Plateau

Wir haben die „Mündung des Se-Flusses“ als Erholungspunkt vor der Weiterreise genutzt und als Ausgangspunkt für eine drei-tätige Tour mit dem Scooter / Roller. In Laos werden zwei sogenannte Loops / Rundfahrten empfohlen: Einer von Thakhet aus, von dem man u.a. den Konglor Cave besucht, und den um das Bolaven Plateau ab Pakse.

Ich als Anfängerin und das erste Mal auf einem Roller bin froh, dass wir uns für zweiteren entschieden haben, da hier die Straßen asphaltiert und wenig(er) Schlaglöcher vorhanden sind. Das Angebot zum Ausleihen ist groß. Wir können den Verleih von Miss Noy empfehlen. Sie und ihr Mann (Yves, ein Belgier, der seit vier Jahren in Laos lebt) haben uns sehr gut beraten und waren telefonisch die ganze Zeit für ggf. Pannen aber auch Buchungen für weitere Trips erreichbar.

Jeden Abend weist Yves die Interessenten ein, überreicht eine Karte mit der Route und gibt Tipps für Unterkünfte und Sehenswürdigkeiten. Alles ehr hilfreich für die Planung und an Yves ist definitiv ein Comedian verloren gegangen. Anschließend hat er mit den Anfängern (mich eingeschlossen) auf dem Scooter fahren geübt. Dadurch hatten wir direkt ein gutes Gefühl und mir hat es mehr Sicherheit gegeben.

Zusätzlich gibt Yves auch gerne Tipps für Pakse selbst. So hat er uns einen sehr leckeren Italiener (Trattoria Dok Mai Lao direkt um die Ecke von Miss Noy in der No. 24 Road) empfohlen, der uns eine tolle Käseplatte und Rotwein beschert hat – Eine Sache, über die wir einige Tage zuvor noch gesagt hatten, die wir vermissen. Daher haben wir uns diesen sehr schönen Abend gegönnt, auch wenn es für Laos verhältnismäßig teuer ist (28 Euro für 2 Personen inklusive Bier, 2 Wein, Salat, Bruschetta, Käseplatte und Hauptgericht). Yves und Miss Noy haben wir dort übrigens ebenfalls angetroffen.

Beim Loop selbst wählen die meisten zwischen der kleinen und der großen und der sehr großen Runde. Alle führen als ersten Stopp nach Tad Lo und dann über Paksong direkt zurück nach Pakse oder über Sekong weiter nach Atapeu bzw. zum Tad Tayciusa. Karten gibt es online nur wenige (hier ein Überblick vom Bolaven Plateau: http://www.bolaven.com/the_loop.php), werden aber von den Verleihern ausgehändigt. Wir haben uns für die große Runde mit zwei Übernachtungen entschieden.

Highlights vom Loop auf dem Bolaven Plateau

  • Erster Stop: Mr Viengs Kaffeeplantage – wirklich richtig guter Kaffee und ein chilliges Örtchen. Wer will kann eine Führung (30.000mKio) durch die Kaffee Plantage machen
  • Tad Lo: Schöner Wasserfall und mehrere Übernachtungsmöglichkeiten. MamaPap ist ein günstiges Hostel (25.000 Kip) mit wohl gutem Essen. Wir waren beim Green Garden, das von Martin geführt wird (Bungalow 60.000 Kip). Er macht leckeren roasted coffee, leckere pancakes und frisch gebackenes Brot zum Frühstück.
  • Bei Thateng muss man sich zwischen der kleinen und großen Runde entscheiden. Auf der großen Runde findet man nach etwa 10km ein Hinweisschild zur Silk & Tea Organic Farm – unbedingt abbiegen und anschauen! Einfach den Schildern weiter über eine Dirt Road folgen und nach der Brücke rechts hoch fahren. Eine Führung, bei der man wirklich sehr viel lernt, kostet 15.000 Kip p.P. Mehr Infos dazu findet Ihr hier: http://fairewelt.com/tee-aus-maulbeerblattern/, http://www.laofarm.org/, http://www.laosfairtrade.org/.
  • Tad Tayicsua – Dieser Ort ist nur auf einer größeren Tour über eine Dirt Road erreichbar und ist mit 60.000 Kip p.P. ziemlich teuer. Wir waren bereits den ganzen Tag unterwegs und so müde, dass wir uns dennoch entschieden haben zu bleiben. Obgleich die Nacht nicht so erholsam war, hatte dies den Vorteil, dass wir früh aufgestanden sind und die ersten und einzigen am Wasserfall waren. Herrlich!
  • Paksong ist nur kurzen Zwischenstopp wert. Zwei tolle Tipps haben wir dennoch: Jhai Tipi Coffee House und einige Meter davor ein Straßenstand einer Vietnamesin, wo wir leckere Sandwiches und gebackene Bananen gekauft haben. Kaffeeliebhaber werden sich bei Jhai sehr wohlfühlen. Bei unserem Stopp war der Gründer selbst hinter der Theke, jedoch wird er in einigen Wochen nach Amerika zurückkehren und die Bar an eine Laotische Community übergeben. Mehr zu Jhai und seinem dream journal fassen wir bald im Artikel „Soziale Projekte und kreative Ideen“ zusammen.
  • Auf dem Weg von Paksong nach Pakse liegen die Wasserfälle Tad Youang, Tad Champy und Tad Fan. Wir haben uns aufgrund einiger Empfehlungen für Tad Youang entschieden und dabei die Abfahrt fast verpasst (ab dem Tad Youang Guesthouse führt eine Schotterpiste zum Wasserfall). Eintritt ist 10.000 Kip p.P. (Scooter 5.000 Kip extra) doch ein Besuch lohnt sich allemal.

Insgesamt war es ein sehr schöner aber auch anstrengender Ausflug und besonders für mich eine große Herausforderung das erste Mal selbst zu fahren. Die Straßen sind wirklich gut ausgebaut und es gibt viele Zwischenstopps an denen man halten und ggf. auch die Tour mit einer zusätzlichen Übernachtung verlängern kann.

Highlights in Pakse

Zurück in Pakse waren wir froh über eine heiße Dusche um den Staub abzuwaschen, leckeres Essen vom Markt und einen ruhigen Abend mit einem (oder mehreren) kalten Getränk. An diesem Abend hatten wir ein Bier auf dem Balkon, aber ansonsten können wir zum Sonnenuntergang einen leckeren Cocktail zur Happy Hour auf dem Dach vom Paksé Hotel mit schönem Ausblick empfehlen.

Neben dem Loop und entgegen der einheitlichen Meinung kann man in Pakse aber auch einige zusätzliche Tage verbringen. Dazu laden die Hängematten des Khamxe Guesthouse (70.000 Kip / Zimmer) ein.  Außerdem haben wir uns aufgemacht zu dem Golden Buddha, der Pakse überblickt. Wenn Ihr wie wir laufen wollt, dann tragt festes Schuhwerk. Die Hälfte der Stufen sind teils abgebrannt und die obere Treppe daher gar nicht mehr begehbar. Die vorhandenen Stufen sahen so instabil aus, dass wir uns für den „Weg“ daneben entschieden haben und geklettert sind. Zurück gehts den gleichen Weg oder eben die Fahrbahn, welche jedoch um den ganzen Berg herumführt. Die Strecke ist per Scooter oder Tuk Tuk sicherlich gut zu fahren, zu Fuß (und bei der Hitze!) aber zu lange. Also sind wir nochmal geklettert 😉

Vielen gefällt Pakse gar nicht und sie nutzen es nur für den Loop. Wir hatten eine schöne Zeit im Ort mit zwei angenehmen Ruhetagen und einer tollen Fahrt. Von hier aus gibt es auch die Möglichkeit, die Tree Top Explorer Experience mit Zipline und Übernachtung im Baumhaus zu machen. Das nehmen wir uns dann für das nächste Mal vor. Für uns ging es von Pakse ganz in den Süden von Laos zu den 4.000 Islands.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.