Reisebericht | Laos

Eine Nacht in Vientiane – Ein bisschen Frankreich in Laos

März 19, 2017
Patuxai Siegestour in Vientiane - Straßenverkehr

In Vientiane, der Hauptstadt von Laos, merkt man noch deutlich den Einfluss der französischen Kolonialzeit. Selbst der Name stammt noch aus dieser Zeit und wird im Laotischen Vieng Chan oder Nakon Luang Vieng Chan („Hauptstadt Vientiane“) genannt.

So finden sich in Vientiane viele schicke, gut erhaltene bzw. restaurierte französische Häuser, sogenannte Kolonialbauten. Hier haben sich u.a. französische Cafés oder Bäckereien niedergelassen. Den französischen Einfluss findet man immer noch im ganzen Land an vielen Ecken. Das haben wir auch an den vielen französischen Touristen gemerkt 😉

Ein bisschen Paris in Vientiane

Bei unserer Sightseeingtour sind wir die Hauptstraße entlang gelaufen. Hier gelangt man zunächst zum Siegestor „Patuxai“. Hier fühlt man sich wie am Arc de Triomphe in Paris – nur dass hier weitaus mehr Scooter um den Platz fahren und er von Nahem nicht ganz so schön ist. Auf der Rückseite befindet sich ein Brunnen, vor dem man schöne Fotos machen (lassen) kann. Lassen deshalb weil immer noch viele Laoten herumlaufen, um ein schönes Bild vor dem Objekt zu machen und es auszudrucken. Doch aufgrund von Smartphones und Tablets vermutlich kaum Kundschaft haben. Aber die Laoten sind bei sowas anscheinend hartnäckig und kümmern sich nicht um Faktoren wie Nachfrage und ggf. Überangebot.

So findet sich auch immer ein Melonenstand neben dem anderen und ein Shake Stand neben dem anderen – alle mit dem gleichen Angebot. In Vientiane gibt es ganze Straßenzüge bzw. Viertel, die nach dem Angebot der Shops benannt sind. Der Grund dafür ist die Verhandlungslust der Asiaten, die gerne Feilschen und Vergleichen. Das geht natürlich am besten, wenn die gleichen Produkte an selber Stelle angeboten werden.

Wat Si Saket, einer der ältesten Tempel

Hinter dem Patuxai samt Brunnen verläuft die Straße weiter gradeaus bis hin zum Pha That Luang. Die königliche goldene Stupa, das Wahrzeichen von Laos ist ein Must see, wenn man in Vientiane ist. Uns hat aber vielmehr ein anderer Tempel samt Museum fasziniert: Wat Si Saket. In dem Tempel herrscht schone alleine wegen der alten Geschichte eine besondere Stimmung. Und auf Schildern wurden die die Besonderheiten des Tempels erklärt, so konnten wir den Buddhismus etwas besser nachvollziehen – eine Seltenheit in Laos. Meist steht man davor und denkt sich „Aha, ein neuer Wat“.

Der Wat Si Saket ist einer der ältesten Tempel und hat ein angeschlossenes Museum. Aktuell werden die Malereien im Innenbereich als auch die Verzierungen im Außenbereich aufwendig restauriert. Um den Wat herum ist das Museum, in dessen Mauer sich mehr als 2.000 Buddha-Statuen befinden. Diese wurden aus dem ganzen Land auf Grund ihres Alters nach Vientiane gebracht.

Der Buddha Park

Ebenfalls eine große Sammlung, allerdings von sehr viel größeren Buddha Skulpturen, finden sich im Buddha Park etwa 25km außerhalb von Vientiane. In den Hostels Touren dorthin angeboten oder man fährt selbst hin. Entweder mit dem Scooter oder wie wir mit einem lokalen Bus (der günstigsten und spannendsten aber auch längsten Variante). Für 6.000 Kip fährt die Nummer 14 vorbei an der Grenze zu Thailand (der Friendship-Bridge, wo die meisten aussteigen) bis zum Buddha Park (Eintritt: 10.000 Kip).

Im Buddha Park befinden sich rund 200 Skulpturen aus Beton. Diese zeigen verschiedene Varianten des Buddha (liegend, betend, predigend) aber auch hinduistischen Einflüsse sowie Dämonen und Tiere. Die größte Statue, der Kürbis-Tower, ist etwa 6 Meter hoch und hat drei Ebenen, welche die Hölle, Himmel und die Erde darstellen. Über den Mund sind wir quasi in den Schlund des Dämon eingestiegen. Über schmale Treppen geht es bis auf eine Aussichtsplattform oben. Von hier kann man den Park überblicken und anschließend über eine weitere Treppe hinabsteigen und landet schließlich im Inneren und bei den Skeletten. Achtung: Der Gang außen, den man beim Aufstieg abläuft ist nicht auf jeder Ebene mit dem inneren Teil verbunden.

Essen und Kaffe in Vientiane

In Asien ist Malte immer auf der Suche nach einem guten Kaffee. Und wer hätte es gedacht: In Vientiane hat er zumindest seinen persönlichen Platz 3 gefunden: Im Joma Bakery Café wollte ich Pause auf dem Weg zum That Luang machen und da wurde mir ein leckerer Kakaoshake serviert und Malte ein großer Americano (bei der großen Portion gibt es die Möglichkeit einmal kostenlos nachzufüllen).

Lecker gegessen haben wir abends bei „Lao Kitchen“, einem für die örtlichen Verhältnisse teureren aber sehr leckerem Restaurant, welches die laotische Küche mit modernen Elementen mixt.

Sehr enttäuschend war der Nachtmarkt von Vientiane. An der Promenade und im Park findet zum Einbruch der Nacht neben einer Yoga Stunde auch der Nachtmarkt statt. Hier findet sich wenig Essen, keine handgemachten Gegenstände oder ähnliches, sondern hauptsächlich Klamotten, natürlich von Gucci und Chanel 😉 und viel zu viel Plastikkram.

Fazit

Vientiane liegt direkt am Mekong etwa in der Mitte des Landes, Nahe der Grenze zu Thailand. Daher liegt es auf dem Weg von Luang Prabang + Vang Vieng in den Süden bzw. natürlich umgekehrt auf der Strecke. Dadurch, dass die Stadt lange unter Beschuss stand, 1826 wurde der König von Vientiane von den siamesischen Truppen besiegt und die Stadt bis auf die Tempel dem Erdboden gleich gemacht, sind wenige Sehenswürdigkeiten erhalten. Eine Übernachtung reicht also aus, um die Hauptstadt von Laos zu erkunden.

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