Kambodscha | Reisebericht | Aktuell

Die Ruinen von Angkor

Mai 14, 2017
Sunrise at Angkor Wat

Auf unserer Route haben wir viele Highlights eingeplant und fast genau so viele Tempel. Besonders in Thailand haben wir mit Ayutthaya und Sukhothai zwei der bekanntesten und ältesten Tempelanlagen gesehen. In Laos haben wir uns die Ruinen von Champasak angeschaut und waren nun gespannt auf das Highlight unter all den Tempeln: Angkor Wat.

Unser letzter Stopp in Kambodscha war deshalb das Städtchen Siem Reap. Hierher kommen die Touristen eigentlich nur, um sich Angkor anzuschauen. Die Anlage von Angkor liegt etwa 6 km außerhalb der Stadt und ist gut mit dem Rad, Scooter oder auch Tuk Tuk zu erreichen. Auch wenn meist behauptet wird, dass man mit einem Rad oder Motorbike nicht reinkommt, lasst Euch nicht beirren. Ist eine Masche der Agenturen und TukTuk Fahrer um mehr Touren zu verkaufen. Besonders die kleine Runde lässt sich gut und sehr viel günstiger mit einem Fahrrad (vorzugsweise Mountainbike) machen.

Proviant für den Tag sollte man am besten vorher in der Stadt einkaufen, da beispielsweise ein großes Wasser innerhalb der Anlage schonmal $2 kostet, in der Stadt hingegen nur 1/4 dessen. Mit Essen und Getränken versorgt man sich am besten auf dem lokalen Markt in der Innenstadt von Siem Reap. Wir haben auch immer eine Tupperdose mit, die wir uns mit leckerem Reis, Gemüse und Hühnchen vollmachen lassen und dann mit unseren eigenen Stäbchen genießen. Das ist nicht nur umweltschonend, sondern auch günstig und lecker. Und an den Straßenständen gibt es alles was das Herz begehrt.

Ein großer Markt tagsüber sowie der Night Market locken mit allerlei Shirts, Hosen und Souvenirs. Ja, auch wir haben wieder zugeschlagen 😉 nichts großes aber ein paar handbemalte Shotgläser, die einen Ehrenplatz an unserer Reisewand erhalten. Und würden wir bald abreisen, hätten wir sicherlich noch mehr Geschenke etc. gekauft. In der Innenstadt von Siem Reap tummeln sich neben dem Markt vor allem viele Hostels, Restaurants und Bars. Abends ist die Pub Street das Zentrum jeglicher Action, voll mit Touristen die sich von Sonderangeboten und Happy Hour locken lassen. Selbst in der laufenden Nebensaison, war das Angebot groß. Wir hatten einen sehr coolen Abend mit Clinton, einem Australier mit dem wir schon auf Koh Rong Samloem viel Spaß hatten. Vorsicht vor den Cocktail-Buckets, denn dann fällt das Aufstehen am nächsten Tag und der Weg nach Angkor sehr viel schwerer 😉

Tempelanlage Angkor

Wir haben uns im Ticket Office einen Pass für drei Tage gekauft (1 Tag = $42, 3 Tage = $62).  Um die Highlights zu sehen und eine kleine Runde zu drehen, reicht sicherlich ein (vollgepackter) Tag, wir wollten uns jedoch auch etwas weiter abgelegene Tempel anschauen. Das UNESCO-Welterbe umfasst insgesamt eine Fläche von 92 km2, wer will kann hier also viel Zeit verbringen. Nicht nur die Größe sondern auch die Geschichte sind unfassbar beeindruckend.

Mit dem Rad lässt sich die kleine Runde (Small Circuit) gut machen. Nach etwa 3km von der Innenstadt aus kommt erst das Ticket Office und nach einer Weile die Anlage Angkor. Beim Eingang stempeln die Guards das Datum ab – Ticket unbedingt aufbewahren, da auch an den einzelnen Tempeln kontrolliert wird. Die kleine Runde umfasst Angkor Wat, Angkor Thom, Ta Keo, Ta Prohm und Banteay Koei. Auf der Route liegen noch weitere Tempel wie der Phnom Bakhon und besonders innerhalb der Anlage von Angkor Thom gibt es mehrere kleine Tempel und den Berg Bayon wie auch ein paar imposanten Tore zu den Anlagen. Die Dauer hängt von Eurem Durchhaltevermögen und Interesse ab. Insgesamt umfasst die Runde etwa 13 km plus Anfahrt aus der Stadt. Achtet darauf, dass Ihr immer genug trinkt.

Auf der großen Runde fährt man auch an Angkor Wat und Angkor Thom vorbei, kann den Tempel also zu verschiedenen Zeiten sich anschauen. Wir empfehlen den Sonnenaufgang. Nach 17 Uhr kann man Angkor übrigens auch ohne Tageskarte besuchen und sich einen ersten Eindruck verschaffen. Wir haben den Big Circuit mit dem Tuk Tuk gemacht ($15) und dabei folgende Tempel gesehen: Pre Rup, Wast Mebon, Ta Som, Neak Pean, Preah Khan. Für weitere $10 haben wir uns noch die hinduistische Tempelruine Banteay Srei angeschaut, die etwa 39km von Angkor Wat entfernt liegt (wie gesagt das Gelände ist riesig!). Es gibt noch zig weitere Tempel, aber wir haben uns lieber Zeit für die Highlights genommen und die Tage nicht zu voll gepackt. Vorstellen wollen wir daher die Tempel, die uns besonders beeindruckt haben. Wir haben den Ausflug in Standard Footwear „FlipsFlops“ unternommen, wer nicht sicher ist und die steilen Treppen und die vielen Gänge und Türme genauer inspizieren möchte zieht besser ein paar Turnschuhe an.

Unsere Highlights von Angkor:

Angkor Wat

Unsere erste Station war natürlich Angkor Wat. Am ersten Tag haben wir Angkor per Rad erkundet und strafen zuerst auf den flussartigen Wassergraben und schließlich auf den beeindruckenden Übergang. Nachdem wir viel darüber gelesen und sicherlich auch schon viele Fotos gesehen hatten, war es dennoch beeindruckend selbst vor so einem alten Stück Geschichte zu stehen. Aufgrund der Off Season war die Anlage insgesamt verhältnismäßig leer, sodass wir auch nicht anstehen mussten, um im Inneren auf den Turm zu kommen. Jedoch durften wir aufgrund unserer Tops nicht rein 🙁 Daher auf jeden Fall ein T-Shirt und eine nicht zu kurze Hose anziehen. Ein Schal für die Schultern wird übrigens nicht akzeptiert.

Einige Tage später (der 3-Tages Pass kann innerhalb von neun Tagen und nicht zwingend direkt hintereinander eingelöst werden) waren wir besser ausgerüstet. Da jedoch Vollmond war, war dieses Mal das Innere von Angkor Wat gesperrt 😉 Auch waren wir dieses Mal bei weitem nicht mehr oder weniger alleine sondern befanden uns in einem Pulk von Menschen. Denn wir haben es uns nicht nehmen lassen zum Sonnenaufgang nach Angkor Wat zu fahren (bzw. habe ich Malte ein bisschen zwingen müssen ;)). Abgesehen von der Menschenansammlung hat es sich wirklich gelohnt, denn das Licht nicht nur beim Sonnenaufgang sondern generell am Morgen ist wirklich genial – und so konnte Maltes neue Kamera direkt zum Einsatz gebracht werden.

Angkor Thom / Bayon

Zweite Station auf der kleinen Route ist Angkor Thom. Schön war bereits die Fahrt dorthin, da der Bereich von einer riesigen Mauer mit vier Toren umschlossen ist. Daher Kamera zücken bei der Fahrt durch das imposante Südtor. Bereits hier schauen einen die ersten Gesichter vom Tor aus an. Insgesamt schauen vier Stein-Gesichter in jede Himmelsrichtung.

Die Gesichter sind das Merkmal des Tempels Angkor Thom und auf vielen Postkarten und Reiseführern zu betrachten. Im Gegensatz zu vielen anderen Statuen sind diese Gesichter in der Regel noch sehr gut erhalten. Denn Räuber und auch die Khmer Rouge haben im Laufe der Zeit viele Kunstwerke und besonders die wertvollen Gesichter entweder zerstört oder gestohlen. Ich habe mich immer gefragt, wie lange es wohl gebraucht hat, all die tollen und teilweise sehr filigranen Arbeiten an den Toren, Mauern und Gebäuden herzustellen.

Ta Prohm

Der Tempel wird häufig in Zusammenhang mit Angelina Jolie genannt, da mehrere Szenen des Films Tomb Raider hier gedreht wurden. Aktuell ist davon noch mehr die Rede, da in der ganzen Stadt Plakate von ihrem neuen Film „First they killed my father“ hängen.

Nicht nur aufgrund seiner Berühmtheit lohnt sich ein Halt beim Tempel. Die Anlage ist mit mit vielen jahrhundertealten Bäumen verwachsen, deren Wurzeln sich um das Gestein schlängeln. Dadurch entsteht eine mystische Stimmung – und grandiose Bilder. Für uns einer der schönsten Tempel des gesamten Geländes – einfach hinsetzen und die Stimmung aufsaugen.

Phnom Bakhon

Dieser Tempel liegt zwischen Angkor Wat und Angkor Thom und wird von den meisten zum Sonnenuntergang besucht. Man läuft einen kleinen Hügel im Kreis hinauf, da der Hauptweg gesperrt ist. Unterwegs sieht man auch wieso, einige Steine des oberhalb liegenden Tempels befinden sich wohl immer noch in Bewegung. Nach dem Anstieg kann man auf den Tempel steigen, wobei einige Teile aktuell renoviert werden. Generell gibt es immer wieder kleinere Absperrungen oder wir haben Steine gesehen, die noch nicht zugeordnet oder wieder aufgebaut wurden. Von oben hat man einen schönen Ausblick auf das Gelände und den umliegenden Dschungel.

Fazit

Die Tempelanlage von Angkor ist unglaublich beeindruckend und auf jeden Fall einen Besuch wert. Besonders wenn man sich die Ausmaße und die Geschichte vor Augen führt so wie die unglaublichen Arbeiten, die dahinterstecken, wirklich überwältigend. Es wurden einige Straßen zu den einzelnen Tempeln gebaut, doch ein Großteil des Geländes besteht immer noch aus Dschungel. Die umschließenden uralten Bäume verstärken den Mythos, der von den Gebäuden ausgeht. Da sich viele Eindrücke wiederholen und man nach einiger Zeit einige Tempel nicht mehr auseinander halten kann, raten wir dazu, sich Zeit zu nehmen.

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