Eine relativ neue Attraktion in Zentrallaos ist eine 6,3km lange Höhle. Der Konglor Cave oder Tham Kong Lo wurde erst 2003 freigegeben. Mit einem Boot ist es möglich durch die hohen dunklen Hallen hindurchzufahren. Natürlich haben wir uns das nicht entgehen lassen.
Fahrt durch den Konglor Cave
Der Cave ist stockdunkel. Das erste Mal wurde er von fünf Freiwilligen mit dem Boot durchquert, die auf ihrer Erkundungsfahrt Reishülsen ausstreuten, um den Rückweg zu finden. Mittlerweile fahren die sogenannten Long Boats mit Stab-Antrieb durch den Cave. Eine Fahrt kostete uns zusammen 120.000 Kip. Am besten schließt man sich zusammen, denn eine Person alleine zahlt 110.000 Kip, 2 Personen 120.000 Kip und 3 Personen 130.000 Kip. Rettungsweste und Stirnlampe sind inklusive und während die Rettungsweste bei dem flachen Wasser sicherlich nicht hilft, so könnte man ohne Stirnlampe nichts sehen. Diese besser vorher mal checken, Maltes hat auf dem Rückweg den Geist aufgegeben. Der Fahrer und ich hatten noch eine, aber uns beschlich schon ein leicht mulmiges Gefühl bei der Dunkelheit.
Zu Anfang war der Kanal „Nam Hinboun“ laut Geologen nur sehr schmal, welche sich mit der Zeit jedoch vergrößert haben. Wir konnten bei unserem Besuch bis zu 100m hohe und 60m breite Hallen bestaunen. Sehr beeindruckend unter dem etwa 700m hohen Berg diese auf der etwa halbstündigen Fahrt zu entdecken und selbst auszuleuchten.
Nach etwa einem Drittel der Fahrt gelangten wir zu einem kurzen Abschnitt, den wir auf dem Hinweg zu Fuß passierten. Der sogenannte Tempelkomplex ist mit Tropfsteinen bestückt und gut ausgeleuchtet. An zwei weiteren Stellen mussten wir kurz aussteigen, da hier die Boote aufgrund des niedrigen Wasserstands mit so viel Gewicht nicht weiterkommen. Daher am besten Flip Flops oder andere wasserfeste Schuhe anziehen. Die Steine sind sehr spitz, wie ich leidlich feststellen musste 🙁
Ban Kong Lo
Die Boote starten in Ban Kong Lo, einem sehr kleinen Ort mit 3 Guesthäusern, Restaurants und einigen Homestays. Das Dorf liegt eingeschlossen von den Bergen, in einer Art Sackgasse. Von der Hauptstraße 13 führt eine einzige Abzweigung, eine relativ holprige (Schlaglöcher!) 25km lange Straße, bis zum Dorf und weiter hin zum Cave. Dahinter liegen nur die Berge und nach dem Cave ein weiteres kleines Dorf kurz vor der Grenze zu Vietnam. Ansonsten ist man aufgrund der Sackgasse relativ eingeschränkt, was Aktivitäten betrifft. Nach dem Cave haben wir einen kleinen Dschungelspaziergang entlang des Flusses gemacht, aber das war es auch schon.
Wir sind abends angekommen, haben uns ein Homestay gesucht, waren morgens im Cave, danach wandern und haben um 14 Uhr den Bus nach Thakhek genommen. Mehr als eine Nacht bleiben die meisten nicht. Der Bus fährt zwei Mal am Tag – um 14 Uhr und das erste Mal gegen 6.30 Uhr (die Zeiten variieren, je nachdem wen man fragt…). Viele waren auch mit dem Scooter da und haben den Cave als Station beim Loop ab Thakhek genutzt.
Homestay in Laos
Unser Highlight war neben der dunklen riesigen Höhlen unser Homestay. In Ban Kong Lo gibt es mehrere Möglichkeiten bei den Familien zu schlafen. Für 50.000 Kip hatten wir eine Matratze und ein Moskitonetz. Das Klo war eine Keramikschüssel im Boden mit Loch (ähnlich der auf einigen Raststätten im Ausland). Gespült haben wir mit einer Schüssel Wasser, die wir ins Klo gekippt haben (wie häufiger in Laos, außer in den Hotels). Eine Dusche haben viele Laoten besonders auf den Dörfern nicht. Es gibt häufig ein Becken mit Regenwasser und dann kippt man sich eben eine Schüssel mit Wasser über den Kopf.
Wir haben uns trotzdem sehr wohl gefühlt. Den Raum hatten wir für uns alleine. Die Besitzerin hat auf einer Matratze auf dem Steinboden im Erdgeschoss geschlafen. Sie hat für uns gekocht (abends Reis mit Chicken und Vegetables, morgens Reis mit Ei) und uns ein Armband als Andenken und Glücksbringer geschenkt. Unterhalten konnten wir uns aufgrund der Sprachbarriere leider nicht. Aber mit Händen und Füßen hat es bisher immer irgendwie geklappt. Wir haben von anderen gehört, die bei ihrem Homestay von der ganzen Familie und einigen Besuchern aus dem Dorf umringt wurden. Besonders interessant sind blonde Kinder oder blonde große Männer… Damit konnten wir nicht dienen 😉